Band IV

(Ab 1960 berichtet Bestle)

Das Jahr 1960 beginnt mit dem Tätigkeitsbericht des Schriftführers. Aufgrund des Umfangs werden nur noch (wichtige) Einzelheiten der Chroniken erzählt.

 

Am 4.3.60 wurde unsere Vereinsfahne welche frisch renoviert wurde durch die Vereinskameraden Bäumle und Bestle in der Taubstummenanstalt in Dillingen abgeholt. Die Renovierung ist sehr gut ausgefallen und die Fahne wurde wieder wie neu. Die Kosten der Fahnen-Renovierung setzten sich wie folgt zusammen:

Renovierung der Fahne                     DM 750.-

1 Huse                                                            35.-

1 Regenhaut mit Reissverschluss              36.-

Stange ein Gewinde und (???)                   135.-

 

Die Renovierung wurde von der Vereinskasse ohne jegliche Sammlung übernommen aufgrund der Einnahmen von der Weihnachtsfeier und des Faschingsball. Die Fahne trägt nunmehr auf der einen Seite das Feuerwehrwappen aus unserer alten Fahne welchem noch ein Bei und ein Seil dazugefügt wurde. Auf der anderen Seite das Bild unserer Pfarrkirche mit den Jahreszahlen 1871 - 1912 - 1960. Die Zahlen bedeuten: 1871 Gründung der Wehr 1912 Kauf der Fahne und 1960 die Renovierung ausselben.

 

Stand der Freiw. Feuerwehr am 1. Januar 1961:

36 aktive Mitglieder

80 passive

32 Ehrenmitglieder

148 Gesamt-Mitgliederzahl

 

Generalversammlung am 6.1.1961

Der Vorstand (Besserer) gab folgende Punkte bekannt:

1. Kassenbericht

2. Tätigkeitsbericht

3. Geschäftsbericht

4. Neuwahl

5. Wünsche und Anträge

 

[...] Beim Punkt Neuwahl angelangt verzichteten Kommandant Scherer und Zeugwart Bäumle auf ihre Posten. Im Laufe des folgenden Tages konnte dann Sebastian Seefried jun. bewogen werden den Zeugwart zu übernehmen. Nachdem auch ein Ersatz für Kommandant Scherer ausfindig gemacht werden konnte sagte der Kommandant er werde alsdann den Kommandanten nochmals übernehmen, werde sich aber seinen Rücktritt jederzeit vorbehalten und wenn dieses auch unter dem Vereinsjahr geschehen sollte. Mit Dankesworten an den scheidenden Zeugwart Sebastian Bäumle welcher durch 15 Jahre das Amt [...] innehatte und für grössten Zufriedenheit von Wehr und Gemeinde ausführte schloss Vorstand Besserer die Versammlung.

 

(Ab 9.2.1961 berichtet Alois Sailer)

Am 9.II.1961 versammelten sich im Vereinslokal Kraus die aktiven Mitglieder der Freiw. Feuerwehr zu einer außerordentlichen Versammlung. Vorstand Besserer begrüßte die Wehrkameraden. Sein besonderer Gruß galt dem Ehrenvorstand Bürgermeister Eser. Durch den Rücktritt des bisherigen Kommandanten und dessen Adjudanten wurde eine Neuwahl erforderlich. In geheimer Wahl wurde Georg Deißer jun. mit 25 von 26 abgegebenen Stimmen als Nachfolger von Komandandt Scherer bestimmt. Stefan Wenninger jun. tritt, gewählt mit 18 von 26 Stimmen, die Nachfolge von Adjudant Bestle an. Für das Amt des Schriftführers und des Kassiers, das bisher Adjutant Bestle mitverwaltete, wurde Sailer Alois bestimmt.

 

Am Sonntag den 23.IV.61 am Abend entlud sich über der Ortschaft ein sehr starkes Gewitter, das mit wolkenbruchartigen Regenfällen verbunden war. Große Wassermassen strömten von den Höhen herunter in die Ortschaft und führten Geröll mit sich, das die Roste der Kanalanlagen einschwemmte. An einer Baustelle der Brauerei konnte das die Badgasse herunterströmende Wasser in mehrere Keller der Brauerei eindringen und überspülte den Kellerboden mit Wasser und Schlamm. Des weiteren drang das Wasser in ein benachbartes Wohnhaus (Hirschbeck) ein und mußte in den dortigen Keller abgelassen werden, damit noch größere Schäden an der Einrichtung vermieden wurden. Die Freiweillige Feuerwehr konnte durch den Einsatz ihrer Motorspritze Abhilfe schaffen. Der entstandene Schaden ist erheblich.

 

Generalversammlung am 6.I.1962

[...] Als bedeutend in dieser Versammlung  kann die Tatsache erwähnt werden; daß der Kauf einer Feuerwehrsirene in aussicht gestellt ist.

 

Am 26.II. veranstaltete die Wehr einen Faschingsumzug mit acht Wagen. Die Blaskapelle aus Wortelstetten sorgte für eine gute Unterhaltung. Zahlreiche Zuschauer säumten an diesem sonnigen Wintertag die Dorfstraßen. Ein Kehraus in der unteren Gastwirtschaft ließ die Fasnacht 1963 ausklingen.

 

In diesem Spätherbst [1963] wurde auf dem Lagerhausdach eine Feuerwehrsirene montiert. Möge, so ist es der Wunsch dieses Chronisten der dies niederschreibt diese Sirene die Feuerwehrmänner nur zu friedlicher Übung rufen.

 

(Ab 1965 berichtet Erich Schretzmeir)

1965

[...] Vorstand wurde wieder Xaver Besserer. Zum Kommandanten wurde Wech Lorenz jun. gewählt. Das Amt des Schriftführers und des Kassiers übernahm Schretzmeir Erich.

 

Am 13. Oktober (1967) fand in Lauterbach eine Großeinsatzübung stadt es beteiligten sich auser Lauterbach noch zwei Wehren aus Wertingen Buttenwiesen und Pfaffenhofen.

 

1968

Am 7. Januar fand in der unteren Gastwirtschaft die Jahresversammlung der freiwilligen Feuerwehr stadt. Vorstand Xaver Besserer eröffnete die Versammlung. Nach der Bekanntgabe der Tagesordnung gedachte die Wehr in einer Schweigeminute iherer im letzten Jahr verstorbenen Vereinskameraden. Im Tätigkeitsbericht fand Kommandant Lorenz Wech für die aktive Wehr Worte des Lobes, er wies zugleich auf die im heurigen Jahr noch stattfindende Inspektion hin, und schloß mit einem Dank an alle die Versammlung.

 

Am 23 - 24. Mai 1970 feierte die Feuerwehr Lauterbach ihr 100-jähriges Bestehen. Festplatz waren hierfür die Wiesen von Kapfer Xaver und Hoffmann Josef gegenüber dem Bahnhof. Nahezu trostlose Tage gingen dem Festtag voraus. Doch am Samstag besserte sich das Wetter und man konnte wieder frohe Gesichter sehen besonders unter denen die das Fest aufzogen.

 

1974

Am 6. Januar fand im Bräustüble Lauterbach die Jahresversammlung der Freiw. Feuerwehr statt. [...] Aus dem Kassenbericht von Erich Schretzmeir konnte man die gesunde Finanzlage des Vereins ersehen. Allerdings waren die Vorstandschaft und auch die Wehrleute der Meinung, daß man sich mit dem Vereinsbeitrag der Höhe der benachbarten Wehren anschließen müße. So wurde der Jahresbeitrag auf 5 DM festgesetzt.

 

1978

24. November 1978 ein großer Tag für die Feuerwehr Lauterbach. Es konnte das neue Feuerwehrauto das die Gemeinde Lauterbach bereits im Frühjahr für Ihre Wehr gekauft hatte abgeholt werden. Es ist ein Merzedes Fahrzeug vom Typ 308. Zwölf Mann fuhren zur Firma Ziegler nach Giengen um das Löschfahrzeug in empfang zu nehmen.

 

1980

Mittwoch, den 6. August gegen 18.15 heulte wiederum die Sirene. Das Landwirtschaftliche Anwesen von Anton Schweitzer in der Riedgasse brannte lichterloh. Die Lauterbacher Wehr unter Führung des Adjudanten Vinzenz Wech war schnell am Brandort, und löschte mit Wasseer aus den nahegelegenen Hydranten. Drei C-Rohre und ein B-Rohr wahren nötig um das größte abzusichern. Feuerwehr und freiwillige Helfer brachten eilends 40 Stück Vieh in letzter Minute noch aus dem Stall. Auch die Buttenwiesener Wehr wurde gerufen, Sie legte eine B-Leitung zum Brunnen an der Reiffeisenkasse, und so kam der Scheunenbrand gegen 19.30 unter Kontrolle.

 

(Ab 1983 berichtet Franz Fink)

 

1985

[...] Danach verlaß Kassier Franz Fink den Kassenbericht, der eine gute Finanzlage aufwieß, trotz den Renovierungsarbeiten der Feuerwehrfahne, das einen erstattlichen Betrag von fast 2.500 DM ausmachte. Ein wichtiger Punkt der Tagesordnung in der Jahresversamlung 1985 war die Beitragserhöhung, der vor 11 Jahren das letzte mal erhöht wurde. Durch Abstimmung der Anwesenden Mitglieder wurde der Beitragssatz von 5 DM auf 7 DM angehoben.

 

[...] Zwei Tage später, den 19. Feb. 1985 säumten Tausende Schaulustige die Lauterbacher Straßen. Jeder war gespannt, was sich die Lauterbacher diesmal für ihren weit über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannten "Gaudiwurms" hatten einfallen lassen. Das närrische Treben durch die Lauterbacher Straßen ging anschließend im Schulhof und in der bunt dekorierten Turnhalle weiter. Um Mitternach wurde der verrückten Zeit ein Ende gemacht und der Fasching mit heiterer Traurigkeit begraben.

 

1986

[...] Viele unter uns, werden diesen Tag nicht vergessen, als im Wonnemonat Mai, nach langer und schwerer Krankheit unser Ehrenvorstand Xaver Besserer verstarb. Am 12. Mai 1986 wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wie aller Vereine Xaver Besserer von einer Ehrenabordnung der FFW zu Grabe getragen. Vorstand X. Kapfer würdigte seine Arbeit die X. Besserer als Feuerwehrmann, Komandant und in 27-jähriger Tätigkeit geleistet hat. Sein Kameradschaftsgeist und seine Zuverlässigkeit als Feuerwehrmann soll uns stets ein Vorbild bleiben.

 

1987

[...] Am 6. Januar 1987 fand in der hiesigen Gastwirtschaft die Jahresversammlung der FFW Lauterbach statt. [...] Anschließend sprach BM-Kaltner noch einige Worte an die Feuerwehrkameraden, unter anderem sei auch sehr wichtig daß alle Feuerwehren jetzt mit einem Funkgerät ausgerüstet seien.

 

(Ab 1989 berichtet Stefan Kapfer)